Jahresbericht 2021 veröffentlicht

Vor dem Hintergrund der 2021 anhaltenden COVID-19-Pandemie mit vielfältigen Auswirkungen auf die Gesellschaften rund um den Globus konnte die Stiftung die Förderung von Projekten der entwicklungspolitischen Inlandsarbeit und der solidarischen Entwicklungszusammenarbeit in Asien, Afrika und Lateinamerika auf hohem finanziellen Niveau fortsetzen. Insgesamt wurden 208 Projekte mit 3,8 Mio. € gefördert. Hinzu kommt das LEZ-Förderprogramm des Landes Berlin: Hier wurden 1.545.000 Euro für 81 Projekte von Berliner NRO zur Verfügung gestellt, davon allein 450.000 Euro für die Abmilderung der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Berliner entwicklungspolitische NRO und ihre Partner*innen im Globalen Süden. Wie sich Corona auf die Förderung entwicklungspolitischer Projektarbeit ausgewirkt hat, zeichnen wir in diesem Jahresbericht mit dem Beitrag „Wie wirkt Corona auf die Förderprogramme?“ nach.
Hinsichtlich der Vermögensverwaltung der Stiftung war 2021 ein ruhiges Jahr. Es ging eher um die Suche nach geeigneten Anlagemöglichkeiten als um spektakuläre Umschichtungen. Das Ergebnis der Vermögensanlage (435 T€) blieb im Vergleich zum Vorjahr (420 T€) nahezu konstant. Mehr hierzu finden Sie im Kapitel „Finanzen“.
Beschäftigt hat die Stiftung Nord-Süd-Brücken auch die Situation in Afghanistan nach der Machtübernahme durch die Taliban im August 2021. Gemeinsam mit anderen Berliner Organisationen haben wir uns für den Schutz und die Aufnahme von afghanischen Frauen- und Menschenrechtsaktivist*innen eingesetzt und eine Veranstaltungsreihe zu Afghanistan mit vorbereitet. Die Bundestagswahl im September 2021 führte zu einer neuen Regierungskoalition, die auch für den entwicklungs- und nachhaltigkeitspolitischen Bereich neue Ansätze und Perspektiven zu eröffnen schienen. Die Priorisierung der Klimapolitik, die Ankündigung einer feministischen Außen- und Entwicklungspolitik und eine klare Kante gegen Rassismus und Rechtsextremismus wurden jedoch bei ihrer Konkretisierung vom Krieg in der Ukraine überlagert. Seine Folgen wirken sich bis im letzten Winkel der Erde aus und machen die Gleichzeitigkeit weiterer globaler Krisen (Klima, Corona, Ernährung, Energie, soziale Frage/Verarmung) noch problematischer. Ein bedrohliches Szenario, das zu vielen Entscheidungsdilemmata und offenen Fragen führt. Nur ein kohärenter, wissensbasierter und an einem erweiterten Verständnis von staatlicher und menschlicher Sicherheit orientierter Politikansatz kann der Komplexität der aktuellen Lage und künftiger Entwicklungen gerecht werden. Dabei sind immer auch entwicklungspolitische Beiträge und Strategien gefordert. Dazu wird die Stiftung Nord-Süd-Brücken weiterhin nach ihren Möglichkeiten konstruktiv beitragen und ihre Handlungsmöglichkeiten ausschöpfen.
Anfang März 2021 haben die Wahlen für die 10. Wahlperiode (2021–2024) der Gremien der Stiftung Nord-Süd-Brücken stattgefunden. Während alle fünf Mitglieder des Vorstands sich neuerlich zur Wahl stellten und gewählt wurden, mussten aufgrund formaler Bedingungen elf neue Ratsmitglieder bestimmt werden. Der fünfzehnköpfige Stiftungsrat wurde dadurch deutlich diverser als vorher. Dies ist auch Ausdruck eines größeren institutionellen Bewusstseins von der Notwendigkeit einer „diversen“ Stiftung. Die Zusammensetzung der Gremien der Stiftung Nord-Süd-Brücken finden Sie im entsprechenden Kapitel „Gremien“.
Wir danken auch auf diesem Wege noch einmal allen engagierten ausgeschiedenen Mitgliedern des Stiftungsrates für ihr Engagement, ebenso wie den vier tüchtigen und kompetenten Praktikant*innen, die die Arbeit der Geschäftsstelle 2021 tatkräftig unterstützt haben!
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen!

Jahresbericht 2021