Eberhard Bauer war der Stiftung Nord-Süd-Brücken von Beginn ihrer Gründung 1994 an verbunden. Er wirkte dort in unterschiedlichen Zeiten in unterschiedlichen Rollen: Er war Mitglied im ersten Stiftungsrat ab 1994 bis 1997. In diesem Jahr wurde er ihr Geschäftsführer bis zu seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben 2004. Ab 2005 war er dann für zehn Jahre Vorstandsvorsitzender der Stiftung. Die Stiftung hat Eberhard Bauer sehr viel zu verdanken. In den 90er Jahren war Eberhard Bauer wohl einer der am besten vernetzten Personen in der entwicklungspolitischen Zivilgesellschaft. Von dieser Vernetzung in die nicht-staatliche als auch staatliche Szene und von seinen langjährigen und profunden entwicklungspolitischen Erfahrungen und Kenntnissen, die er sowohl beim staatlichen Deutschen Entwicklungsdienst (DED) als auch beim nicht-staatlichen Weltfriedensdienst e.V. (WFD) sammelt, hat die Stiftung unglaublich profitiert. So hat er die Bedeutung der entwicklungspolitischen Inlandsarbeit in der Förderung der Stiftung und unter den ostdeutschen Vereinen verbreitet. Er hatte sehr gute Kontakte in die großen und etablierten NRO und Hilfswerke und hat dort sowie bei dem Bundesverband VENRO, in dessen ersten Vorstand er saß, die Belange der kleinen, zumeist ehrenamtlichen Vereine vertreten bzw. dafür sensibilisiert. Eberhard, der sich nie hinsichtlich seiner entwicklungspolitischen Positionen und – später – hinsichtlich seiner Skepsis gegenüber der personellen EZ versteckt hat, hatte aber auch stets gute Gesprächspartner*innen im BMZ und in den ostdeutschen Ländern, speziell im Land Berlin. Und er hat zahllose und sehr kompetente und engagierte Kolleg*innen für eine ehrenamtliche Mitarbeit in den Stiftungsgremien gewonnen.
Erfolg und Größe der Stiftung beruhen auf dem Fundament, das Eberhard in seiner Zeit mit anderen, hier ist vor allem Kathrin Buhl zu nennen, gelegt hat.
Eberhard, der nicht uneitel war (stolz verwies er auf ein Foto von sich mit der damaligen Ministerin Heidemarie Wiezorek-Zeul), fehlte jedoch jedweder Hang zu Allüren und Dünkel. „Ebi“, wie wir ihn genannt haben, behandelte alle mit dem gleichen Respekt, der gleichen Zuwendung und Neugier: von Praktikant*in bis zum Staatssekretär. Da war er rheinisch unkonventionell und wohl auch geprägt von seiner Herkunft und Kindheit.
Die letzten anderthalb Jahre waren unwürdig. Da lag er hilflos und angeschlossen an Maschinen.Und auch schon vorher war er gezeichnet von Krankheiten. Weil oft solche Bilder von Menschen am Ende ihres Lebens bleiben, ist es wichtig, an den Eberhard Bauer zu erinnern, der 40 Jahre lang – 20 Jahre in der alten BRD und 20 Jahre im vereinten Deutschland – einen spürbaren und nachhaltigen Beitrag zur Struktur der entwicklungspolitischen Zivilgesellschaft geleistet hat.
Vor dieser Leistung und seinem solidarischen Wesen verneigen wir uns heute.
Die Mitarbeiter*innen, der Vorstand und Stiftungsrat der Stiftung Nord-Süd-Brücken