Jahresveranstaltung der Stiftung am 11.6.2010
20/10: Armut, Ausbeutung oder Anspruch halbieren? Welche Wege führen zum Erreichen der Millenniumsziele?
Vor zehn Jahren verabschiedeten die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen die Millenniumserklärung. Etwas später folgten die acht Millenniumsentwicklungsziele (MDG) zu Armutsbekämpfung, Bildung, Mutter-Kind-Gesundheit, HIV-Aids, Ressourcenschutz und Welthandel. In diesen Bereichen wurden universelle und nationale Zielvorgaben und Indikatoren aufgestellt, um die Situation in den sogenannten Entwicklungsländern substanziell zu verbessern.
Seither wurde viel über die Ziele selbst und über mögliche Wege ihrer Umsetzung diskutiert. Es gab Konferenzen über die notwendig zu steigernde Entwicklungsfinanzierung (Monterrey 2002 und Dohar 2008) und über eine verbesserte Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit (Pariser Erklärung, März 2005). Eine erste Bilanz beim UN-Gipfel von New York im September 2005 fiel – mit Blick auf die geringe Umsetzung der Zielvorgaben – kritisch aus. Und im Vorfeld der ausstehenden „Zweidrittel-Bilanz“ beim Millenniumsgipfel am 20. September 2010 findet der UN-Generalsekretär Ban Ki Moon deutliche und warnende Worte zum Stand der Umsetzung der Millenniumsziele: "Unsere Welt besitzt das Wissen und die Ressourcen, um die Millenniumsentwicklungsziele zu erreichen. Dies nicht zu schaffen, wäre ein inakzeptables Versagen – moralisch wie praktisch. Wenn wir versagen, werden sich die Risiken dieser Welt – Instabilität, Gewalt, Epidemien, Umweltzerstörung und unkontrollierbares Bevölkerungswachstum – vervielfachen."
Zweifelsohne ist die Diskussion der Millenniumsentwicklungsziele eine komplizierte und vielschichtige Angelegenheit. Es gibt nicht nur Versagen und Nicht-Erreichung der Ziele. Es gibt auch einzelne Ziele und Regionen, bei und in denen Erfolge zu vermelden sind: Zum Beispiel beim Zugang zu sauberem Trinkwasser und der Bekämpfung von Malaria, oder bei der Armutsbekämpfung in China und in Ghana.
Fragen zur Diskussion:
Im Rahmen der Jahresveranstaltung sollen Vertreter/innen staatlicher und nicht-staatlicher Entwicklungszusammenarbeit die entwicklungspolitischen Rahmenbedingungen der Millenniumsziele reflektieren und u.a. folgende Fragen beantworten: Wie ist der Stand der Umsetzung, welche Erfolge und Probleme gibt es? Welche positiven Wirkungen haben konkrete Auslandsprojekte bei der Armutsbekämpfung? Und wo lassen sich in Deutschland Ansatzpunkte identifizieren, um wirkungsvoll zur weltweiten Armutsbekämpfung beizutragen?
Die Welt schaut nach Südafrika – wir übertragen live!
Die Veranstaltung endet mit der Übertragung des Eröffnungsspieles der Fußball-WM in Südafrika. Erstmalig in der Geschichte des Fußballs wird eine WM auf afrikanischem Boden stattfinden. Die Frage nach der Auswirkung der WM auf Armutsbekämpfung und Wirtschaftsentwicklung des Landes und der Region wird höchst unterschiedlich positiv wie negativ beantwortet. Hingegen sind die „psychologischen“ Effekte der Anerkennung und Aufwertung im Land und unter den Menschen – weit über Südafrika hinaus – wohl unbestreitbar. In diesem Sinne: „Shosholoza Bafana-Bafana!
PROGRAMM
Ab 13.30 Uhr
Begrüßungskaffee & Spots von Deine Stimme gegen Armut (DSAG)
13.45 Uhr
Einleitung
Elke Rusteberg (Vorstand, Stiftung Nord-Süd-Brücken)
14.00 – 15.30 Uhr
Podiumsdiskussion
20/10: Armut, Ausbeutung oder Anspruch halbieren?
Welche Wege führen zum Erreichen der Millenniumsziele
mit:
Prof. Dr. Claudia von Braunmühl, freie Gutachterin
Tobias Hauschild, Oxfam e.V.
Dr. Mitslal Kifleyesus-Matschie, El JoJoFe e.V.
Arndt von Massenbach, INKOTA-netzwerk e.V.
MR Dr. Ralf-Matthias Mohs, BMZ, Leiter des Referats 310 - Millenniumsentwicklungsziele
Moderation: Ursula Pattberg, Vorstandsvorsitzende terre des hommes e.V.
15.30 Uhr
Kaffee
16.00 Uhr
Public Viewing des Eröffnungsspiels der WM in Südafrika
Südafrika - Mexiko
18.00 Uhr
Büfett und Kwaito-Musik
Download des Veranstaltungsflyers hier