Die Entwicklungspolitischen Tage MV im November 2012 standen unter dem Motte Essen Macht Hunger. Angelehnt war dieses Motto an das Jahresthema Ernährung der UN-Dekade Bildung für Nachhaltige Entwicklung, welches viele entwicklungspolitisch relevante Anknüpfungspunkte: So reichten die Themen der Veranstaltungen der EP-Tage von Nahrungsmittelspekulation und Hungerkrisen über Gentechnik, Landraub, Agrarsubventionen, Ernährungssouveränität bis zu Lebensmittelherstellung, Lebensmittelverschwendung und möglichen Alternativen. Neben klassischen Vorträgen und Filmen gab es eine Reihe anderer Veranstaltungsformate, die ein hohes Maß an Partizipation und kreativem Potential aufwiesen.
MOVE IT! Filmfestival für Menschenrechte und Entwicklung 2012
Das MOVE IT! Filmfestival ist das einzige Filmfestival für Menschenrechte und Entwicklung in den neuen Bundesländern außerhalb Berlins. Es versteht sich als entwicklungspolitische Bildungsmaßnahme, deren Ziel es ist, Einblicke in die Hintergründe von Benachteiligung und geringen Entwicklungschancen zu geben sowie zu Selbstreflexion und eigenem Engagement anzuregen. Das populäre Medium Film soll durch seine starke emotionale und ergreifende Wirkung den Zugang zu diesen Themen erleichtern. Im Rahmen der fünf Festivaltage wurden insgesamt 13 Filme gezeigt und durch Publikumsgespräche und Vorträge inhaltlich begleitet.
2012
Entwicklungspolitisches Netzwerk Sachsen e. V., Dresden
Einkommensschaffende Maßnahmen durch Bewirtschaftung von Regenwassertanks an der Schule und dem Bildungszentrum der Partnerorganisation Mbuyuni Woman Group (MWG) in Taveta:
Da die Region sehr trocken ist und die nächste Wasserquelle einige Kilometer entfernt liegt, nimmt die Wasserversorgung viel Zeit und körperliche Kraft in Anspruch. Kindern ist dadurch häufig kein Schulbesuch möglich.
Mit dem Wassermanagement bauen die Frauen der MWG eine Umweltschutz- und Einkommensschaffende Maßnahme, sichern die Unabhängigkeit des Bildungszentrums und der Schule von Wasserverkäufern. Damit stellen die das Leben, Arbeiten und die Hygienesituation in den Einrichtungen auch während der Wassernotsituationen in den Trockenzeiten sicher. Darüber hinaus soll durch die Wasserversorgung der Gemüseanbau verbessert und so zu einer ausgewogeneren Ernährung beitragen werden. Der Bevölkerung soll das Projekt als Vorbild dienen um zum Sammeln des Regenwassers zu motivieren.
Zielgruppe des Projektes sind die SchülerInnen und BesucherInnen der Schule und des Zentrums sowie die lokale Bevölkerung. Die Planung des Projektes fand größtenteils durch die MWG statt.
2012
Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt e. V., Lutherstadt Wittenberg
Warum müssen Menschen weiterhin hungern, obgleich doch genügend Nahrungsmittel vorhanden sind? Im Rahmen der Wochenendtagung setzten sich die Teilnehmer/innen mit den Auswirkungen von Bevölkerungswachstum, Klimawandel und des Ausverkaufs von Ackerland im globalen Süden auf die Welternährungssituation auseinander. Wie das Geschäft mit dem Hunger funktioniert, wurde anhand der Wertschöpfungsketten von Fleisch, Huhn und Fisch erkundet, deren Konsum sich weltweit vervielfacht hat. Darüber hinaus ging es auch um die Frage, wie die Welternährung in Zukunft gesichert werden kann. Kann das vorhandene Land noch alle Menschen ernähren? Und welche Rolle kann die ökologisch-kleinbäuerliche Landwirtschaft dabei spielen?