Das Leitbild der Stiftung
Entstehungsgeschichte
Die Stiftung verdankt ihre Existenz der Solidarität von Bürgerinnen und Bürgern der DDR. Nach der Wende diskutierten Menschen aus der DDR-Solidaritätsarbeit, Politikerinnen und Politiker, Engagierte aus kirchlichen und wissenschaftlichen Kreisen am Entwicklungspolitischen Runden Tisch. Trotz unterschiedlicher Hintergründe und Interessen war das gemeinsame Ziel: die Vereinigung beider deutscher Staaten darf nicht zu Lasten der Menschen in der „Dritten Welt" gehen!
Nach mehrjährigen Verhandlungen wurde 1994 die parteipolitisch unabhängige, private und gemeinnützige Stiftung Nord-Süd-Brücken eingerichtet. Das Kapital in Höhe von 17 Millionen Euro stiftete der Solidaritätsdienst-international e.V. (SODI), der Rechtsnachfolger des Solidaritätskomitees der DDR.
Ziele und Aufgaben
Gerade in Zeiten neoliberaler Globalisierung, die soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten weltweit dramatisch verschärft, möchte die Stiftung mit ihrer Arbeit zu einer gerechteren Welt beitragen und die Ursachen von Armut bekämpfen. Ansätze gelebter Solidarität sollen gefördert und Prozesse selbstbestimmter Entwicklung in Afrika, Lateinamerika und Asien unterstützt werden.
Diese Ziele verwirklicht die Stiftung, indem sie entwicklungspolitische Inlands- und Auslandsprojekte von ostdeutschen Vereinen finanziell unterstützt und durch Beratungsangebote qualifiziert. Prinzipien der Förderung sind die Stärkung vorhandener Entwicklungspotentiale und -initiativen sowie die Unterstützung emanzipatorischer Ansätze und Bewegungen. Die Stiftung - als einzigartiges, demokratisches Projekt ostdeutscher Initiativen - fördert Dialog und Begegnung zwischen Menschen aus Nord und Süd. Hierbei steht das gegenseitige Lernen über Gesellschaften, Kulturen und selbstbestimmte Lebensformen im Vordergrund.
Eine gerechtere Welt erfordert wesentliche Veränderungen in unserer eigenen Gesellschaft. Die Stiftung setzt sich daher gegenüber Staat und Wirtschaft für gerechtere Rahmenbedingungen im Bereich der Wirtschafts-, Außen- und Sicherheitspolitik ein. Gleichzeitig wendet sie sich gegen jegliche sicherheits- und wirtschaftspolitische Dominanz in der Entwicklungspolitik. Zur Erreichung ihrer Ziele beteiligt sich die Stiftung an entwicklungs- und friedenspolitischen Kampagnen. Sie unterstützt zivilgesellschaftliches Engagement in den neuen Bundesländern, vor allem die Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit der NRO sowie den Ausbau und die Festigung der Landesnetzwerke. Wo möglich und notwendig, vertritt die Stiftung die Interessen ostdeutscher NRO gegenüber dem Bund und den ostdeutschen Ländern. Als unabhängiger Akteur plant und gestaltet die Stiftung auch eigene Inlandsprojekte.
Werte
Die Stiftung pflegt bewusst einen demokratischen und partizipativen Stil: In den ehrenamtlichen Gremien, dem 15-köpfigen Stiftungsrat und dem 5-köpfigen Vorstand, engagieren sich gewählte NRO-Vertreterinnen und -Vertreter, entwicklungspolitische Expertinnen und Experten sowie Delegierte der ostdeutschen Landesregierungen. Die Stiftung unterliegt der Stiftungsaufsicht des Landes Berlin. Ihre Arbeit stellt sie jährlich im Geschäftsbericht öffentlich dar und lässt diese von externen Wirtschaftsprüfern kontrollieren.
Bei der Vermögensverwaltung berücksichtigt die Stiftung auch ethische Kriterien und fördert entsprechende Initiativen.