Zur Arbeit der Stiftung Nord-Süd-Brücken gehört nicht nur die Projektförderung, sondern auch der nachhaltige Umgang mit dem Stiftungsvermögen. In der Vermögensverwaltung muss sich die Stiftung mit den Bedingungen des Kapitalmarktes auseinandersetzen und zwischen Anlagesicherheit, Ertragserwartung und ethischer Geldanlage ihren Weg finden. Dabei bestimmen ethische Kriterien die Anlageentscheidung mit.
Anlagesicherheit beinhaltet die langfristige Substanzerhaltung des Stiftungsvermögens unter Beachtung möglichen Wertverfalls der Wertpapiere und des Kaufkraftverlustes.
Kriterien für den Kauf von Wertpapieren sind daher:
- breite Streuung des Vermögens (Diversifizierung) in unterschiedliche Wertpapierformen (Anleihen der Bundesrepublik Deutschland oder anderer Mitgliedsländer der Europäischen Union, inländische Kommunalobligationen, Pfandbriefe, Unternehmensanleihen, Aktien-, Misch- und Spezialfonds sowie Einzelaktien) verschiedener Emittenden (Staaten, Bundesländer, Unternehmen),
- Aktienanteil maximal 30% des Vermögens z.Zt. ca. 15% bis 20% und
- ein gutes Rating der Wertpapiere mit mindestens BBB+ bzw. Baa1.
Die Erträge der Finanzanlagen bestimmen das Fördervolumen der Stiftung mit und damit unmittelbar die Erfüllung der entwicklungspolitischen Aufgaben. Die Stiftung strebt nicht nach höchstmöglichen Erträgen, da diese entweder mit hohen Risiken verbunden sind oder in den Zielen der Stiftung entgegenstehenden Bereichen – wie z.B. in der Rüstung – erwirtschaftet werden. Die Stiftung kann aber auch nicht auf Erträge verzichten und sucht daher einen ethisch vertretbaren und transparenten Weg.
Kriterien bei der Anlageentscheidung sind:
- ausschüttungsfähige Erträge (Zinsen, Dividenden, Fondsausschüttungen)
- Höhe und Planbarkeit dieser Erträge
- Sicherheit der Anlage
- Liquidität der Wertpapiere.
Ethische Kriterien werden bei jeder Anlageentscheidung mitbedacht, da die Stiftung ihre Aktivitäten im Bereich der Finanzanlagen nicht von ihren idellen Inhalten trennen will.
- Prinzipiell ausgeschlossen ist eine Investition in Wertpapiere von Unternehmen, die hauptsächlich Rüstungsgüter produzieren. Dabei ist die Abgrenzung im Einzelnen durchaus schwierig.
- Alternativ zu dieser schwierigen Abgrenzung investiert die Stiftung einen Teil des Vermögens in speziell aufgelegte „ethisch-ökologische" Fonds, die in Wertpapiere von Staaten und Unternehmen investieren, die ökologische, soziale und ethische Kriterien (z. B. keine Atom-, Agrochemie-, Tabak- und Rüstungsindustrie) erfüllen und von unabhängigen Ratingagenturen eingestuft werden. So hält die Stiftung u.a. Anteile am Mischfonds Fair-Invest der Bank Sarasin, des Superior 3-Ethik-Fonds vom Bankhaus Schelhammer & Schattera sowie des Invesco Stiftungsfonds. Insgesamt umfasst dieser Vermögensteil ca. 36% des Vermögens.
- Immobilien und Darlehen werden als ethisch-ökologisch neutral bzw. als im sozialen Sinne positiv eingestuft.
Über das ethische Investment der Stiftung und die Möglichkeiten des Mission Investing der Stiftung Nord-Süd-Brücken berichtet ein Artikel des Bundesverbandes deutscher Stiftungen.